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Geschichten Die Anfänge der Woerner-Oeler-Fabrik in Cannstatt

Mit wenig Kapital, aber umso mehr Zuversicht startete Eugen Woerner in die Goldenen Zwanziger. Nach dem kurzen Zwischenspiel der Woerner-Oeler-Verkaufs-Gesellschaft m.b.H. während der Hyperinflation 1923 suchte Eugen Woerner eine neue Bleibe für seine Fabrik. Er wurde fündig in der Eisenbahnstraße 22a in Cannstatt. Das Gebäude Mundinger stand zur Miete. Es lag, getrennt durch den Neckar, auf Höhe der Wilhelma, die seit 1919 als botanischer Schaugarten geöffnet war. Von besonderem Vorteil war der nur wenige Meter entfernte viergleisige Cannstatter Bahnhof.

Im Gebäude Mundinger richtete Eugen Woerner im ersten Stock den Maschinenraum mit Drehbänken, Bohr-, Fräs- und Schleifmaschinen sowie einen Härteraum ein. Zur Montage und zum Fertigteillager ging es in den zweiten Stock hinauf. Die Versandabteilung, das kaufmännische Büro und das Konstruktionsbüro befanden sich ebenfalls dort. Die Garage diente als Rohmateriallager für Gusseisen, Eisen und Schraubenstahl.

Im November 1925 hatte Eugen Woerner seinen Betrieb als mechanische Werkstätte beim Stuttgarter Steueramt eintragen lassen. Das Geschäft lief zunächst langsam an, doch im Januar 1927 hatte er bereits sieben Mitarbeiter für die Fertigung und Instandsetzung der Zentraldruckschmierapparate. Einen eigenen Namen bekam das Unternehmen nun auch: Als Woerner-Oeler-Fabrik Eugen Woerner wurde es ab dem 9. Juli 1927 im Handelsregister geführt.

Im Jahr darauf investierte Eugen Woerner in weitere Maschinen. Dies hatte zur Folge, dass „räumlich gesehen alles ziemlich beengt war“, wie Alfred Dürr, einer der ersten Mitarbeiter, die Anfangsjahre kommentierte. Nicht nur die Maschinen nahmen mehr Platz ein, auch die Zahl der Arbeiter war bis 1929 auf 16 angewachsen, zudem kümmerten sich sieben Angestellte um das Kaufmännische und Technische.

Diese Zahlen spiegeln die gute Auftragslage der Firma wider, die in den nächsten Jahren weiterwuchs – noch unbeeinflusst von der Weltwirtschaftskrise.