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Geschichten Soziale Verantwortung

Fairness, Gründlichkeit und Zielstrebigkeit sind die Tugenden, die am häufigsten in einem Atemzug mit Sigrid Kärchers Namen genannt werden. Sie hatte ein enges Verhältnis zu ihrem Vater Eugen Woerner, der sie gerne zur Maschinenbauschule geschickt hätte. Während der Bombardierung Stuttgarts im Zweiten Weltkrieg wollte er jedoch, dass die Familie zusammenblieb. Sigrid, damals noch Woerner, begann stattdessen am 1. September 1944 mit 17 Jahren als kaufmännische Angestellte in der väterlichen Fabrik. 1948 avancierte sie zur Buchhalterin. Als Eugen Woerner 1955 starb, waren die Fußstapfen groß, in die es zu treten galt. Doch seine Nachfolger, Sigrid Kärcher und ihr Ehemann Alfred Kärcher, waren gut vorbereitet. Beide verstanden es, auf eigene Art und Weise das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen.

Während Alfred Kärcher für den technischen Produktionsverlauf verantwortlich war, stand Sigrid Kärcher dem Finanzwesen vor. Als sie 1959 den Firmensitz nach Wertheim verlegten, waren bereits zwei ihrer Kinder auf der Welt, Sabine und Matthias Kärcher. Andreas Kärcher wurde sieben Jahre später in Wertheim geboren.

Von 1984 ab war Sigrid Kärcher geschäftsführende Gesellschafterin. Unterstützt wurde sie von Geschäftsführer Hans-Otto Dewes. Auch die Kinder übernahmen nach und nach wichtige Funktionen im Unternehmen. 2004 übergab Sigrid Kärcher im Alter von 76 Jahren ihre Aufgaben an Dr.-Ing. Sven M. Schultheis.

Ihr weitreichendes soziales Engagement gegenüber den Mitarbeitern, für die sie immer ein offenes Ohr hatte, zeigte sich unter anderem in der Einführung einer Betriebsrente. Die Belegschaft bezeichnete Sigrid Kärcher als „unsere Sozialtante“. „Erst hat sie geschimpft, nachher war sie stolz drauf“, sagte Hans-Otto Dewes. Bis zu ihrem Tod 2017 blieb sie durch ihr Engagement im „Rentner-Club“ der Firma eng verbunden.