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Geschichten Das erste eigene Fabrikgelände in Feuerbach

An der Stelle, an der in Stuttgart die Brücke B 10/B 27 und die Ludwigsburger Straße die Spitze eines Dreiecks bilden, steht eine Villa im Gründerzeitstil, die manchen Zuffenhausenern und Feuerbachern noch als Woerner’sche Villa ein Begriff ist. Anfang 1931, als Eugen Woerner nach einem eigenen Firmengelände suchte, sah es hier anders aus: Die Schwieberdinger und die Ludwigsburger Straße waren die großen Ausfallstraßen; dort, wo sie zusammentrafen, stand gut sichtbar die Gaststätte Friedrichswahl.

Die Gaststätte mit Kegelbahn und einem Saal für bis zu hundert Personen alleine hätte sicherlich nicht Eugen Woerners Interesse auf sich gezogen. Sie stand jedoch auf einem weitläufigen Fabrikgelände: An der Schwieberdinger Straßenseite lagen neben der Gaststätte eine komplett eingerichtete Härterei und ein mehrstöckiges Fabrikgebäude, die sich beide in Richtung der Ludwigsburger Straße ausdehnten und so das Dreieck vervollständigten. Im Hof zwischen Fabrikgebäude und Härterei lag eine Tankstelle und im Garten zur Ludwigsburger Straße hin die Villa. Sie war um 1909 vom Fabrikanten Karl Siegel erbaut worden, nachdem er bereits 1895 seine Fabrik für Schuhputzmaschinen hier errichtet hatte.

Das Gelände stand zum Verkauf und im Juli 1931 zog Eugen Woerner mit seiner Familie und der Belegschaft von der Eisenbahnstraße in Stuttgart-Cannstatt in die Stadt Feuerbach. Für 28 Jahre blieb die Ludwigsburger Straße 1–11 Standort der Woerner-Oeler-Fabrik. Erst als 1959 endgültig feststand, dass aufgrund einer geplanten Straßenänderung keine Baugenehmigung zur Erweiterung des bestehenden Gebäudes erteilt werden würde, musste die Firma wieder umziehen.