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Geschichten Woerner-Membran-Ölsperren für die Reichsbahn

Die Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn waren zu Beginn der Weimarer Republik zum ersten Mal mit Ölern nach Patenten von Eugen Woerner ausgerüstet worden. Bis zum Rückgang der Dampflokomotiven gehörte die Reichsbahn – wie ab 1925 auch Eisenbahnen im Ausland – zum Kundenkreis der Woerner-Oeler-Fabrik.

1931 gelang es Eugen Woerner, sich mit einer „Niederdrucksperre mit einem federbelasteten und durch eine Membran gesteuerten Absperrventil“ gegen Konkurrenten auf dem Ölermarkt durchzusetzen, und er erhielt den Auftrag, die Reichsbahn mit 1.000 der neuen Woerner-Membran-Ölsperren zu beliefern. Seine ab dem 28. Juni 1931 patentierte Erfindung bot einen erheblichen Vorteil gegenüber bisherigen Ölsperren, nämlich „die zuverlässige Schmierung der Schmierstelle auch bei beschädigter Membran“, wie es in der Patentschrift heißt.

Die Weiterentwicklung seines Ölsperrenprogramms mit der Membran-Hochdruck-Ölsperre 6429 sicherte ihm ab 1936 weitere Aufträge der Reichsbahn. Durch den gestiegenen Bedarf an Lokomotiven während des Zweiten Weltkriegs musste sich die Woerner-Oeler-Fabrik auf die Ölsperre 6429 spezialisieren, auf die dann allein 90 Prozent des Umsatzes entfielen.

Nach 1945 blieb die Reichsbahn, ab 1949 die Deutsche Bundesbahn, zunächst noch ein wichtiger Kunde der Woerner-Oeler-Fabrik. Schon vor dem Rückgang der Dampflokomotiven in den 1950er-Jahren wendete sich Eugen Woerner wieder verstärkt seinen weiteren Erfindungen zu, wie der lötlosen Rohrverschraubung. Nach der letzten regulären Dampflokfahrt 1977 in Westdeutschland fanden die Ölsperren noch vereinzelt Einsatz in Museumsloks.