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Geschichten Der Wiederaufbau der Gaststätte Friedrichswahl zum Auto-Service-Hotel bleibt ein Traum

Bereits in den 1950er-Jahren war der Verkehr an der Schwieberdinger und Ludwigsburger Straße, die an der Woerner-Oeler-Fabrik vorbeiführte, nicht mehr wegzudenken. An der Spitze, wo sich beide Straßen trafen, hatte bis zum Fliegerangriff 1944 die Gaststätte Friedrichswahl gestanden. „Für zweckmäßig und ebenso dringend notwendig“ erachtete Eugen Woerner den Wiederaufbau des Gebäudes. Stets am Puls der Zeit plante er ein „Auto-Service-Hotel“ für Geschäftsreisende, die in den umliegenden Industriegebieten Termine wahrnahmen.

Im Hotelturm sollten 25 Zimmer mit 34 Betten Platz finden, in der Tagesgaststätte mit Nebenzimmer und Café hätten bis zu 80 Gäste gleichzeitig bewirtet werden können. Auch eine Caféterrasse war vorgesehen. Die Planungen sahen zudem eine Großtankstelle vor – Zapfsäulen und unterirdische Tanks befanden sich bereits auf dem Grundstück – sowie eine größere Werkstätte mit Garagen.

Eugen Woerner beriet sich mit seinem Neffen, dem Architekten Walter Weis, und fertigte neben Kostenaufstellungen Grundrisse, Zeichnungen und Modelle des Gebäudes an. Am 19. April 1950 reichte er den Bauantrag ein, der genauestens geprüft wurde. Die Verkehrsbehörde drängte aufgrund der voll ausgelasteten Verkehrssituation an der Straßenspitze sowie aufgrund nicht ausreichender Parkmöglichkeiten auf einen abschlägigen Bescheid. Am 31. März 1952 wurde der Bauantrag schließlich abgelehnt. In der Entscheidung hieß es: „Über das dortige Gebiet wurde im Zusammenhang mit der Neuplanung der Umgehungsstraße Zuffenhausen Bausperre verhängt. Eine endgültige Stellungnahme zu dem Baugesuch ist erst dann möglich, wenn der neue Stadtbauplan festgestellt ist.“ Auch andere Baupläne Eugen Woerners sollten deswegen jahrelang in der Schwebe bleiben.