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Geschichten Die Würfel fallen für Wertheim

Am 3. März 1959 verkaufte die Woerner Oeler- und Fetterfabrik ihr Betriebsanwesen in Stuttgart-Feuerbach an die Stadt Stuttgart und erwarb das Betriebsanwesen einer Glaswarenfabrik im nordbadischen Wertheim-Bestenheid.

Vorausgegangen war ein jahrelanges Ringen mit dem Stuttgarter Planungsamt. Bereits 1946 hatte Eugen Woerner den ersten Bauantrag gestellt. Statt der drei kriegsgeschädigten Einzelbauten wollte er einen einheitlichen Baukörper schaffen. Das nur einstöckige Fabrikgebäude erschwerte eine Ausweitung der Produktion, die Eugen Woerner auch hinsichtlich von Lieferungsverpflichtungen ins Ausland anstrebte. Dem Bauvorhaben stand die Neuplanung der Umgehungsstraße Zuffenhausen im Weg. Die Stadt Stuttgart verhängte eine Bausperre und lehnte Eugen Woerners Baugesuch ab.

Eugen Woerner erneuerte die Baugesuche 1950 und 1955, wobei der von der Stadt geplante Ausbau der umliegenden Straßen berücksichtigt wurde. Doch eine vorläufige Genehmigung 1956 wurde seinen Nachfolgern Sigrid und Alfred Kärcher 1957 aufgrund der städtischen Verkehrsplanung wieder entzogen.

Sigrid und Alfred Kärcher waren bestrebt, eine langfristige Lösung für ein gesundes Wachstum des Unternehmens zu finden, und suchten nun nach Alternativen. Eine Analyse zeigte, dass der Betrieb kreditwürdig wäre für eine staatliche Finanzhilfe bei Verlegung in einen Förderbezirk. In die engere Auswahl kam zunächst Weikersheim. Hier wäre ein Neubau erforderlich gewesen. In Wertheim-Bestenheid stand eine 1956/57 errichtete Glaswarenfabrik zum Verkauf. Das Betriebsanwesen hatte die richtige Größe und war zudem ausbaufähig. So fielen die Würfel für Wertheim.