Geschichten Standort Wertheim: Erweiterung um Erweiterung
Die nördlichste Stadt Baden-Württembergs, eingerahmt von Spessart und Odenwald, dort gelegen, wo die Tauber in den Main mündet, hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zustrom von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen zu einem Industriestandort entwickelt. Insbesondere die Glasindustrie siedelte sich in Wertheim an: Viele Betriebe aus dem Thüringer Wald, die nach 1949 vor der Zentralverwaltungswirtschaft der DDR flohen, fanden hier eine neue Heimat.
Als die WOERNER Oeler- und Fetterfabrik zehn Jahre später das Gebäude der ehemaligen Glasfabrik Hennings & Zimmermann am Eichamt 8 im „Glasviertel“ Bestenheid erwarb, war die Stadt froh über den industriellen Zuwachs. Für Woerner brachte der Umzug nach Wertheim endlich den ersehnten Platz. Mit 1.571 Quadratmetern bot das neue Gebäude 500 Quadratmeter mehr Fläche als der bisherige Firmensitz in Stuttgart.
Durch einen Großauftrag von VW erhöhte sich 1964 die Mitarbeiterzahl auf 80. Wieder brauchte man mehr Raum für neue Maschinen, Werkbänke und Lagerfläche. So wurde das Fabrikgebäude um zwei Geschosse und einen fünf Meter langen Anbau erweitert. Das Gebäude galt nun als eine der repräsentativsten Werksanlagen im Stadtteil Bestenheid.
Die gute Geschäftslage erforderte 1972 die nächste Erweiterung der Fertigungs- und Verwaltungsräume. Auf einem angrenzenden Grundstück, das man erworben hatte, entstand ein Neubau mit Keller und Erdgeschoss. Das brachte zusätzlich 2500 Quadratmeter Fläche. 1988 setzte man auf dieses Gebäude zwei weitere Stockwerke auf. Doch man ahnte schon, dass auch diese Erweiterung nicht ausreichen würde. So hielt man Ausschau nach geeigneten Grundstücken für einen Neubau. Ab 2001 wurde schließlich in der Hafenstraße auf der grünen Wiese neu gebaut, das Grundstück hatte die Firma in den 1990er-Jahren erworben.