Skip to main content

Geschichten Das versäumte Patent: der Schwimmerschalter SGO

Rechtzeitig zur Industriemesse in Hannover 1962 kam der Schwimmerschalter SGO auf den Markt. Die Woerner Oeler- und Fetterfabrik hatte mit Hochdruck an einem neuen Schwimmer zur Überwachung von Flüssigkeitsständen gearbeitet. Für die Ölstandsanzeige sollte ursprünglich ein Schwimmerschalter eines Spezialherstellers eingesetzt werden, doch der entsprach nicht den Erwartungen. Und so entwickelte eine Arbeitsgruppe einen eigenen – den Schwimmerschalter SGO.

Dieser Schwimmerschalter zur Kontrolle des Ölniveaus war verwendbar bei allen maschinellen Anlagen und bei allen fließfähigen Stoffen wie Mineralöle, Alkohol oder Wasser. Mit seiner Hilfe wurde der Schmiermittelstand überwacht: Wenn der Mediumstand zu hoch oder zu niedrig war, löste er einen optischen oder akustischen Alarm aus. Auch den Ölnachschub regelte der Schwimmerschalter: Wenn der Ölstand zu weit abgesunken war, wurde automatisch Öl aus einem zentralen Behälter angefordert. Eine Spezialausführung überwachte zusätzlich die Öltemperatur.

Dass der Schwimmerschalter SGO etwas ganz Besonderes war, merkte die Konkurrenz schnell und baute ihn nach. Zu spät wurde der Arbeitsgruppe bewusst, dass sie ihn sich hätte patentieren lassen sollen – bei weiteren Erfindungen würde das nicht mehr passieren. Ob patentiert oder nicht: Der Schwimmerschalter SGO der Woerner Oeler- und Fetterfabrik wurde zum Verkaufsschlager. Schon vor dem Messebesuch wurde er vielfach angefragt und auch noch zehn Jahre später war er bei der Firma WOERNER im Programm.