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Geschichten Das erste Öl-Luft-System zur präzisen Schmierung

Als die Woerner Oeler- und Fetterfabrik 1971 auf der Tagung der Gesellschaft für Tribologie ihre neueste Entwicklung im Bereich der Schmierungstechnik – das Öl-Luft-System – vorstellte, wurde ihr junger Mitarbeiter, der den Vortrag hielt, belächelt. Die anwesenden Experten auf dem Gebiet der Schmierung räumten diesem neuen Verfahren kaum eine Chance ein. Doch das Öl-Luft-System, weltweit unter dem Namen OL-System geschützt, setzte sich durch.

1969 hatte man das Öl-Luft-System bereits zum Patent angemeldet. Mit diesem System gelang die Minimalmengenschmierung auf eine neue Weise: Bei hochtourigen Lagern bewirkt eine zu dicke Ölfilmschicht Verspannungen, wodurch Wärme entsteht, die zu weiteren Verspannungen führt. Das Lager überhitzt und wird dadurch zerstört. Der Einsatz von Luft als Trägermittel bringt einen Kühleffekt und durch den Überdruck der Luft wird das Lager gleichzeitig vor Verschmutzung geschützt. Die grundlegende Neuerung war jedoch, dass in der Öl-Luft-Leitung des Systems der Tropfen Öl zu einer Schliere auseinandergezogen wird. Dadurch wird ein unerwünschter Ölnebel vermieden und kleinste Mengen Öl können befördert werden.

Das erste Einsatzgebiet des Öl-Luft-Systems waren die schnelllaufenden Wälzlager in Bohr- und Frässpindeln – die OL-Schmierung führte bei diesen Werkzeugmaschinen zu einer enormen Leistungssteigerung. Weitere Erfolge verzeichnete der Einsatz im Schwermaschinenbau und in der Hüttenindustrie. Auch heute noch findet das Öl-Luft-System von der EUGEN WOERNER GmbH & Co. KG Verwendung: insbesondere dort, wo eine kleine intermittierende Schmierstoffzufuhr nicht ausreicht und Kleinstmengen kontinuierlich der Reibstelle zugeführt werden müssen.